Gestern hat Red Paddle Co. aus England (das Wetter hätten sie nicht auch gleich mitbringen müssen!) Ihre aufblasbaren Stand Up Paddling Bretter für 2013 bei einem Testtag am Zürichsee vorgestellt. Es war sehr interessant, denn die neuen Bretter bringen viele Innovationen mit.
Obwohl ich bis jetzt nur die ULI-Bretter wirklich gut finde und von den Red Brettern bis anhin nicht so überzeugt war, war ich umsomehr gespannt was das neue Lineup zu bieten hat, denn Innovationen waren angekündigt…
Red Paddle Co. Testtag
Red Paddle Co. Bretter für 2013
- 12.6 Race (RSS) (GS)
- 12.6 Touring „Explorer“ (GS)
- 10.8 „Mega“
- 10.6 „Ride“
- 10.0 „Surfer“ (RSS)
- 9.6 All Water (RSS)
- 9.2 „Surfstar“ (RSS)
Das ist eine schöne Auswahl und hat sicher für jeden etwas dabei. Ein paar grosse Bretter für Race und Touring, im Mittelfeld diverse 10er und für die Waveriders zwei 9er.
Der Mitbegründer John Red war selbst auch anwesend und stand für alle Fragen sehr kompetent Antwort. Es ist ganz offensichtlich, dass Red seit dem ersten Brett von 2008 sehr viel dazugelernt hat und wirklich darauf aus ist qualitativ hochwertige Bretter herzustellen welche auch einen Performance-Anspruch haben, und nicht nur einfach auf der iSUP Welle mitsurfen wollen.
Dies ist auch beim Zubehör und den 2 neuen Hauptfeatures erkennbar. Es sind definitiv Innovationen aus dem eigenen Hause welche hier dem Paddler zugute kommen.
Guide System (GS)
Auf dem 12.6 Race und 12.6 Explorer zu finden. Es handelt sich um ein ca. 1cm hohes und 20cm langes Stück Kunststuff welches in der Nähe der Nose in Fahrrichtung unten am Brett angebracht ist. Es soll helfen das Brett besser in Fahrtrichtung zu halten. In der Tat sind die beiden 12.6 Bretter sehr Laufruhig.
Rechts das blaue 12’6″ Touring Board „Explorer“. Gut zu sehen vorne bei der Nose das „Guide System“. Hinten eine Finbox mit auswechselbaren Finnen und auch zwei kleinen guides links und rechts.
Rail Stiffening System (RSS)
Für mich das wohl wichtigste Merkmal an einem aufblasbaren Brett ist die Steifigkeit, denn es soll ja möglichst nahe dem Original sein. Nun gibt es aber einen Kompromiss, denn ich möchte mein inflatable ja auch zusammenrollen und einfach verstauen/transportieren können! Wenn also der Gummi zu steif verarbeitet ist kann ich es nicht mehr rollen. Ist er zu weich habe ich eine Luftmatratze…
Red löst dieses Problem clever. Das Brett ist aus üblich steiffem Gummimaterial. Aufgepumpt haben sie in etwa die gleiche Härte wie ein ULI. Nun hat es aber auf gewissen Brettern links und rechts im Rail einen Einsatz für ein ca 50cm langes, hartes Kunsstoffteil. Es wird vor dem Pumpen hier eingeführt und so sorgt es im mittleren und wohl anfälligsten Teil des Bretts für mehr (viel!) Steiffigkeit.
Und wie sind die Bretter? Steinhart. Tatsächlich sind dies die ersten Bretter die ich kenne welche an die Steiffigkeit der ULIs rankommen. Sie sind ebenbürtig. In Sachen Steiffigkeit und handling gibt es hier überhaupt nichts zu mekkern – einer unserer Testpersonen hatte knapp 100kg und dem 9.2″ war es egal. Steiff, stabil und problemlos paddelbar!!!
Von oben nach unten: 12’6″ Explorer, 12’6″ Race, 10’6″ Ride
Pumpe bis 30psi / Reparatur / Zubehör
Ein weitere Grund für die gute Steiffigkeit ist wohl auch die Tatsache, dass mit den neuen Pumpen (PSI Zähler integriert) ein Druck von bis zu 30psi (!) generiert werden kann. Da ist es auch problemlos ein hartes Brett hinzukriegen. Auch wurde gezeigt, dass sie sehr einfach selbst von Hand zu warten ist und falls nötig auch ein Ersatzteil (z.B. Griff) nachträglich bestellt werden kann.
Was ich auch sehr gut finde, ist dass jedes Brett mit seinem eigenen Tragesack/Rucksack inklusive Brust-/Bauchgurt ausgeliefert wird. Sahen stylish, robust und bequem aus.
OR, von oben nach unten: 10’6″, 10’0″, 12’6″ Race, 9’2″ SurfStar, 12’6″ Explorer. UR, von oben nach unten: 10’6″, 10’0″
Meine Lieblinge
Definitiv das 9.2 (aber in Weiss). Wow ist das wendig und super-duper-steiff! Könnte mein neues Reise-/Wellen-Board werden, ist auch gut für die Kids/Familie (meine Ausrede für Zuhause). Hat eine eher flache Nose (könnte schnell pearlen?) aber hat deswegen im Wasser auch ein sehr flaches Profil und sieht super aus!
9’2″ Surfstar
Dann aber auch das 12.6 Race. Schönes Design, cooles Profil, steiff und paddelt sich sehr gut. Hier noch ein paar D-Rings vorne drauf dann wäre es für mich ein super Touringbrett, auch wenn es eher für Race gedacht ist. (Auf dem 12.6 Explorer machts auch mächtig Spass. Das Ding ist so stabil, dass man darauf übernachten könnte. Ist aber auch recht fett und mir fehlt dadurch ein wenig der Bezug zum Wasser).
12’6″ Race
Fazit
Bei den Red Brettern 2013 muss ich aber zugeben, dass sie absolut gleich steiff wie meine ULIs sind. Das 9.2. könnte gar das steiffste aufblasbare Brett sein, dass ich bis jetzt getestet habe.
Obwohl ich meine ULIs über alles liebe ist das Red 9.2″ SurfStar das erste Brett welches ich tatsächlich als Nachfolger meines 10′ Lopez oder als drittes (hust) Brett berücksichtigen würde. Bis anhin kam für mich in der Tat nur ULI in Frage. Red hat sehr viel dazugelernt und ist noch einen Schritt weitergegangen und hat selbst neue Weiterentwicklungen angestrebt und gefunden. Finde ich erfrischend – man darf sich auf die SUP-Zukunft freuen!
Persönlich finde ich meine Hausmarke zwar immer noch optisch etwas schöner aber das ist nur eine individuelle Präferenz. Bei dieser guten Performance und dem günstigeren Preis würde ich aber auch ein Red absolut in Betracht ziehen. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist sehr gut und so wie’s aussieht auch ab sofort bei Suporama bestellbar.
Nochmals herzlichen Dank an John Hibbard von Red Paddle Co. und an die Jungs von DAC Sport für diesen tollen und sehr interessanten Testtag.